Was ist der verdeckte Arbeitsmarkt?

Deine große Chance

DEKORATIV

Manche Jobs findest du nie auf karriere.at oder StepStone. Kein Inserat, kein „Jetzt bewerben“-Button. Und doch sind sie da: diese Positionen, von denen oft nur ein kleiner Kreis erfährt. Das nennt man den verdeckten Arbeitsmarkt. Studien gehen davon aus, dass rund 60 bis 70 Prozent aller Stellen über persönliche Empfehlungen, Initiativkontakte oder interne Netzwerke vergeben werden.

Warum ist das so? Unternehmen sparen Zeit und Kosten, denn Inserate auf Jobplattformen sind kostenpflichtig. Sie vermeiden Bewerbungsfluten und verlassen sich lieber auf Empfehlungen oder suchen gezielt nach bestimmten Profilen. Für dich ist das eine große Chance: Hier hast du weniger Konkurrenz und gegebenenfalls sogar die Möglichkeit, dein Aufgabengebiet aktiv mitzugestalten.

Drei Wege in den verdeckten Arbeitsmarkt

Es gibt verschiedene Strategien, um verborgene Stellen zu entdecken. Für Studierende sind vor allem Networking, Initiativbewerbungen und Präsenz auf Job-Plattformen relevant. Headhunter und Personalberater sind zwar wichtige Akteure im verdeckten Arbeitsmarkt, kommen jedoch erst später im Berufsleben vor allem bei spezialisierten Fach- oder Führungspositionen zum Einsatz. 

1. Networking als der wichtigste Zugang

Vielleicht denkst du, du bräuchtest erst ein riesiges Netzwerk oder langjährige Erfahrung, um im verdeckten Arbeitsmarkt Chancen zu haben. Das Gegenteil ist der Fall. Netzwerken beginnt dort, wo du jetzt gerade bist. In der Mensa, im Praktikum, bei einer Projektarbeit oder beim Gespräch nach einer Lehrveranstaltung. Sprich mit Menschen aus deinem Umfeld: Freund*innen, Freund*innen deiner Eltern, (ehemalige) Kolleg*innen aus Nebenjobs, Praktika, Vortragende, Alumni, Kommiliton*innen, die schon Praxiserfahrung gesammelt haben.

Netzwerken bedeutet nicht, dich zu verstellen oder dich „zu verkaufen“. Es heißt, ehrliches Interesse zu zeigen, Fragen zu stellen und sichtbar zu werden. Diese Haltung macht den Unterschied. Egal, ob du im Bachelor oder schon kurz vorm Masterabschluss stehst. 

2. Initiativbewerbungen

Kontaktiere Firmen direkt, zeig auf, was dich an ihrem Tätigkeitsfeld begeistert und welchen konkreten Beitrag du leisten kannst. 

3. Online-Präsenz auf Plattformen wie LinkedIn

Nutze LinkedIn, um dich zu präsentieren und um Entwicklungen in der Arbeitswelt zu verfolgen. Abonniere Unternehmensseiten und bleibe auf dem Laufenden: Welche strategischen Schwerpunkte werden gesetzt? In welche Märkte wird expandiert? Welche innovativen Projekte und Kampagnen werden gestartet? Indem du ihren Profilen folgst, erkennst du, wo sich spannende Chancen ergeben. 

Gleichzeitig machst du deine eigenen Interessen sichtbar und baust Kontakte zu relevanten Ansprechpersonen auf. Alles eine gute Basis für spätere Initiativbewerbungen oder Gespräche. 

Fazit:

Der verdeckte Arbeitsmarkt ist vielleicht nicht sichtbar, aber er ist zugänglich. Und genau hier beginnt deine Chance, deinen Berufseinstieg aktiv mitzugestalten.



Anne Hoenen
Karriereberaterin bei Uniport

 



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